Emotionsregulierung und die Schönheit der Gefühle
Wie du mit starken Emotionen umgehen
und deine innere Ruhe wiederfinden kannst
Wenn Gefühle dich manchmal regelrecht überrollen, bist du nicht allein. Viele Menschen erleben in stressigen Momenten – ob durch Ärger mit dem Chef, eine schwierige Beziehung oder innere Überforderung – intensive Emotionen, die kaum zu bändigen scheinen. Doch genau hier liegt ein Schlüssel zur echten inneren Stärke: Emotionsregulierung.
Warum starke Emotionen so körperlich spürbar sind
Unser Körper ist darauf ausgelegt, blitzschnell auf Bedrohungen zu reagieren – ob es nun der prüfende Blick eines Vorgesetzten ist oder früher der Angriff eines Säbelzahntigers. Der Mechanismus dahinter ist hochkomplex, aber genial:
Ein Reiz aktiviert den Hypothalamus, der über die Nebenniere Hormone wie
Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin ausschüttet. Dein Körper geht in den Überlebensmodus: Kampf, Flucht oder Totstellen.
Diese Stressreaktion verändert spürbar deinen Körper:
- Dein Herz schlägt schneller
- Deine Muskeln spannen sich an
- Dein Atem wird flacher
- Dein Blick verengt sich
- Du fühlst dich eng, schwer, unruhig
Kurz: Dein ganzes System ist auf Alarm gestellt. Gefühle wie Angst, Wut oder Trauer sind dabei keine „Zusatzeffekte“, sondern biologische Reaktionen. Emotionen sind körperlich – nicht eingebildet.
Gefühle regulieren – statt sie zu unterdrücken
Der vielleicht größte Irrtum: Emotionen „wegdenken“ zu wollen. Denn der emotionale Cocktail in deinem Körper möchte abgebaut werden – und zwar körperlich. Emotionsregulierung bedeutet deshalb nicht, Gefühle zu unterdrücken, sondern ihnen achtsam zu begegnen und sie zu bewegen.
Praktische Möglichkeiten für sofortige Regulation:
- Körperliche Aktivität (Spazierengehen, Ausdauersport, Tanzen)
- Singen oder Tönen (aktiviert den Vagusnerv)
- Schüttelübungen, Atemtechniken, bewusste Kopfdrehung
- Die Situation gedanklich überprüfen: Ist es wirklich gefährlich – oder nur mein Kopfkino?
Gefühle verstehen heißt: dich selbst verstehen
In meinem
Blogartikel vom 03.08.2023 habe ich bereits beschrieben, wie jede Grundemotion eine klare Funktion hat:
Wut aktiviert dich für Veränderung.
Trauer bringt dich in Verbindung und heilt durch Nähe.
Angst schützt dich.
Freude zeigt dir, was dich stärkt.
Wenn du lernst, diese Sprache deines Körpers zu deuten und zu regulieren, bist du nicht länger Spielball deiner Emotionen. Du entwickelst echte emotionale Intelligenz – die Fähigkeit, Gefühle wahrzunehmen, zu verstehen und bewusst zu steuern.
Ruhiger werden – durch regelmäßige Selbstregulation
Wenn dich Gefühle häufig überfordern, lohnt es sich, deinen Körper langfristig widerstandsfähiger zu machen. Durch regelmäßige Praxis kannst du deinen Parasympathikus aktivieren – das System in deinem Nervensystem, das für Beruhigung und Erholung sorgt. Hilfreich sind z. B.:
- Yoga, Qi-Gong oder Tai Chi
- Meditation, progressive Muskelentspannung
- Atemtechniken (z. B. verlängertes Ausatmen)
- Körperwahrnehmung und somatische Achtsamkeit
Diese Methoden helfen dir nicht nur in akuten Momenten, sondern bauen langfristig deine Stressresilienz auf.
Fazit: Emotionsregulierung ist ein Weg zu dir selbst
Unsere Gefühle sind nicht lästig – sie sind Informationsträger, die dir zeigen, was du brauchst. Wer lernt, seine Emotionen zu regulieren, gewinnt nicht nur innere Ruhe, sondern auch Klarheit, Handlungsfähigkeit und echte Selbstverbindung.
Wenn du dich immer wieder fragst:
„Wie kann ich ruhiger werden?“ oder „Wie schaffe ich es, besser mit meinen Gefühlen umzugehen?“ – dann bist du genau richtig in meiner Welt als Coach.
Möchtest du mehr darüber lernen, wie du deine Emotionen zu Verbündeten machst?
Dann begleite mich auf diesem Weg – in Workshops, Einzelbegleitung oder mit meinem Buch „Die neue Grammatik der Gefühle“.
